Griechenland,  Reisen

Kos, 30.5.2019 Day 2

30.5.19,  Day 2

Kos, morgens um halb 7. Das Wetter ist nicht viel besser als gestern Abend und das Bett nebst Kissen eine Katastrophe. Ich schreibe meine Notizen und lasse Martin noch schlafen. Zum Glück weiß ich noch nicht, was der Tag noch so bereithält.

Gegen halb 9 gehen wir zum Frühstück. Ein frischer Saft und ein schön angerichteter Teller erfreuen mich und wir nehmen im Adult-Bereich platz. Frisch ist auch die Temperatur. 

Dann packen wir unsere Sachen, auch den Hudson aka MavicPro und machen uns auf den Weg. Wir haben ca. 2 h Zeit und da man nicht an vielen Stellen fliegen darf fahre ich nach Agios Theologos. Diesmal nehme ich den ersten Wegweiser zum Tripiti Beach wahr, quasi eine Abkürzung. Die Straße ist wieder übersät mit Steinen, aber fahrerisch erscheint sie nicht unmöglich zu sein. Ich bemühe mich immer, den besten Weg zu nehmen. Im letzten Jahr habe ich es nicht bis zum Tripiti Beach geschafft, diesmal schon. Wir drehen, fahren zurück und suchen eine Stelle, wo man parken kann. Mit dem Laufen über die Steine in Flip Flops ist das natürlich so eine Sache, aber feste Schuhe habe ich vergessen. 

Hier darf Hudson dann fliegen, ich muss erstmal wieder üben. Dafür sind hier keinerlei Menschen. Eine Batterieladung verfliegen wir und dann müssen wir wieder los. Martin will spätestens um 12 wieder im Hotel sein.

 

Leider kommen wir nicht weit. Denn eine Warnmeldung im Auto verkündet lautstark: Druckverlust Reifen hinten rechts. Wir schauen nach, Reifen lässt sich quasi mit dem Finger eindrücken. Wir müssen aber gute 10 km bis zur nächsten Tankstelle noch schaffen. Dort angekommen ist das Dach der Tankstelle schonmal eingebrochen und Tanken unmöglich, zum Glück laufen genug Leute rum die mich darauf hinweisen können, dass ich einen Platten habe. Schlau :) Nicht so schlau, dass niemand mal sagt wo das Druckluftgerät ist. Dazu muss Martin aussteigen und nachfragen. Der hilfreiche Kerl läuft auf der Suche nach der Druckluft mit Zigarette an den Tanksäulen vorbei und wir von allen anderen zurückgepfiffen. Der Reifen wird ordentlich aufgefüllt aber der Mann sagt gleich, das gibt nichts. Wir fahren weiter zum Hotel und rufen gleichzeitig bei Sixt an, die schicken jemanden und wir treffen uns an der Hauptstraße, wo man zum Robinson Club abbiegt. Der Service kommt wirklich schnell, ist aber wenig begeistert dass er Martin noch zum Hotel fahren muss. Ich fahre derweil zur Tanke am Flughafen und warte dort auf ihn. Er nimmt mein Auto später mit den Worten „warte hier 10 Minuten mit“. Die erste halbe Stunde stehe ich irgendwo rum, bis sich eine Dame erbarmt und mir einen Platz im Büro anbietet. Die nächste halbe Stunde vertreibe ich mir mit Small Talk und iPhone die Zeit. Ich schneide schonmal ganz grob den ersten Hudson-Film und stelle dann irgendwann fest, dass mein Aufladegerät für’s iPhone leider auch mit dem Auto weg ist. Akku unter 50%… da ich nicht weiß wie lange ich hier noch warten muss nehme ich stattdessen einen Reiseführer Kos und blättere darin rum. Nach insgesamt 1.20h kommt der Typ endlich mit meinem Auto zurück. Ich werde erstmal ordentlich abgefeiert für meine Offroadaktivitäten. Nicht. Wie konnte ich dem 50000 Euro teuren Auto sowas antun und den Reifen auszutauschen dauert mindestens 2 Wochen. Sagt er. Zukünftig darf ich mich ausschließlich auf asphaltierten Straßen aufhalten – mehr hält der vulkanisierte Reifen nicht aus. Und Vollkaskoschutz gibt es auch nicht mehr. Er schimpft was das Zeug hält und geht zum Abschluss nochmal mit dem Finger über den Lack an der Beifahrerseite um zu checken, ob das nicht doch alles Kratzer sind. Sieht aber auch wirklich schlimm aus, die Tempotuchaktion von Martin spielt mir jetzt nicht mehr in die Karten. Für heute komme ich nochmal glimpflich davon, zumindest muss ich nicht zahlen. 

Ich fahre sofort weiter zum Flughafen, also 20 Meter, parke dort und will zum Sixt-Schalter. Da ist der Typ schon wieder. Er fragt was ich will (Auto gegen Jeep tauschen) und belehrt mich, dass ich im Headquarter von Sixt anrufen muss, die Nummer stünde auf dem Vertrag. Aber das hätte er mir doch eben schonmal erklärt. Hatte ich wohl ausgeblendet. 

OK, ganz neue Ausgangslage. Weitere 9 Tage mit diesem Auto, ohne fahren zu können wohin ich möchte wirft meine ganze Planung über den Haufen. So viel Asphalt gibts auf Kos nicht und den ganzen Tag Kos-Kefalos-Kos-Kefalos … nein danke. Totale Frustration macht sich breit. Wetter wie zu Hause (falsch, dort war es nämlich schön), keine Sonne …. ich rufe das Sixt-Headquarter an, ist ja alles Flatrate wie zu Hause. Da kann man auch mal lange in der Warteschleife hängen. Oder? Oder doch eher nicht? OK. Das wird teuer. Aber irgendwann habe ich wieder die deutschsprachige Damen von vorhin dran. Ich bitte um einen Jeep, sie schaut was sie machen kann, erwähnt einen Dacia Duster und bietet mir den Rückruf an. Ich überlege wo ich hinfahren kann und fahre zum Markos Beach, dort gibt es ein schönes Lokal mit Meerblick und ich genieße mein griechisches Essen. Leider ist es echt kühl und absolut kein Strandwetter mehr. 

Eine Straße, die ich fahre erweist sich als geile Serpentinenstrecke, die keine Vergleich mit Schweizer Pässen scheuen muss, dient aber lediglich als Hotelzufahrt. Schade. Dafür mache ich einem herannahenden Bus platz, der zum Dank einen Moment lang das Steuer verreiste und voll auf mich zufährt, es sich aber noch einmal anders überlegt. Boah. Mir reicht es für heute. 

Ich brauche einen Frappé, als ich vom Donkey House wieder wegfahren will ergeht es einer Alleinreisenden Frau noch schlechter als mir – ihr Quad springt nicht mehr an. Der hilfreiche Herr spricht mich danach an, auf griechisch-deutsch-englisch. Er bietet an, mir die Insel zu zeigen, auch die Ecken, die ich jetzt nicht mehr fahren darf. Ach nee. Das will ich dann doch nicht, nett gemeinter Versuch :).

Die letzte Station führt mich nach Kardamena. Eine idyllische südeuropäische Stadt, die vor 30 Jahren stehengeblieben zu sein scheint. Ich finde eine chillige Beachlounge, hier gefällt es mir. Bei toller Musik genieße ich meinen Kaffee.

Abends steht das Eröffnungsprogramm der K** an, es gibt ein Meze-Büffet und der Abend wird wieder Erwarten noch sehr nett und endet nach ein paar Chardonnay spät mit toller Rockmusik an der Bar. 

Schritte: 8848

gelaufene km: 6,54

gefahrene km: 108 (immerhin)


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